Mein Weg


Erstmal ein paar Daten und Fakten. 

Gewicht beim Start:   124,8 kg
Gewicht jetzt:             96,4 kg
Abgenommen:            28,4 kg

Ich weiß heute garnichtmehr genau, was für mich damals den Ausschlag dazu gab mit dem Abnehmen zu beginnen. Aber ich denke, es war vor allem die Tatsache, dass mir nichts mehr passte. Ich war tatsächlich aus XL „raus gewachsen“. Klamotten kaufen gleichte einem Spießrutenlauf.
Doch, wie war es überhaupt dazu gekommen?



Vorher gute 124 kg


Nachher 96 kg

Meine Ausrede war so simpel wie tragisch, so dass jeder Inc. mir selbst sie mit einem traurigen Nicken akzeptieren konnte.
Ich hatte in der Vergangenheit viel Sport getrieben, vor allem Fitness und Bodybuilding. Ich wog damals um die 90 kg  und das meiste davon war Muskelmasse ;).  Meine Muskeln wuchsen, ich hatte das Gefühl täglich stärker zu werden. Bis ich eines Tages etwas zu viel auf die Handelstage packte. Beim Bankdrücken mit 125kg auf der Stange gab meine linke Schulter der Last nach und brach. Kapselriss und Gelenkpfannen Bruch sagte mir der Arzt mit ernster Miene. Was er noch sagte, erschütterte mich in meinen Grundfesten: Min. 6 Monate keinen Sport.
Ich konnte mir damals kaum vorstellen auf meinen geregelten Tagesablauf verzichten zu müssen. Da ich die meiste Zeit des Tages im Studio verbrachte, hatte ich einen Grundumsatz von gut und gerne 5000-6000 Kalorien. In der ersten Zeit haderte ich mit meinem Schicksahl. Ich vermisste den Sport, vermisste mein Leben.
Doch sehr bald gewöhnte ich mich an die neue Situation und ersetzte den Sport durch Videospiele, Pizza und Dosenbier. Die Monate kamen und gingen.  Ich hatte mich so an mein neues Leben gewöhnt, dass mir der Sport nicht mehr fehlte. Das dumme war nur, dass ich ähnlich viele Kalorien zu mir nahm wie vor dem Unfall. Vornehmlich in Form von Fastfood und Bier. Leider verbraucht so ein Tag auf dem Sofa erheblich weniger Kalorien als ein Tag im Studio. Also kam es wie es kommen musste, ich nahm zu.
Damals lernte ich meine liebe Freundin kennen und es war an der Zeit, ein Gesellschaftlich akzeptiertes Leben in Angriff zu nehmen.  Also Job gesucht und gefunden, zusammen gezogen und die Abende auf dem geliebten Sofa oder noch lieber im Bett verbracht.
Die Jahre vergingen… Ich wurde feist ich wurde fett – ich blieb ihr Supermann im Bett ;).
Um es kurz zu machen, zehn Jahre nach meinem Unfall brachte ich stolze 124,8 kg auf die Waage. Es war ein schleichender Prozess, der von mir weitestgehend unbemerkt blieb. Doch auch mein Umfeld schien sich daran nicht zu stören.


Erst als ich nichtmehr Schwimmen gehen wollte, weil ich mich für meinen Körper schämte und keine Kleidung mehr in meine Größe fand entschloss ich mich dazu abzunehmen. Gut, ich hätte auch auf´s Schwimmen verzichten können und meine Kleidung  im Geschäft für Übergrößen kaufen können – aber Abnehmen erschien mir als die geeignetere Alternative…
Durch meine Zeit als Bodybuilder kannte ich mich recht gut mit Themen wie Ernährung, Sport und Kalorien Verbrauch aus. Ich musste einen Weg finden, mein Wissen für mich zu nutzen.
Erstmals nahm ich mir den Vorsatz abzunehmen. Jeder Weg und sei er noch so weit, beginnt mit dem ersten Schritt.
Nochmal Vorher
Ich stellte mit zunächst mal vor, wie es wäre (wieder) schlank zu sein. Erst waren es sehr verschwommene Bilder, die aber nach und nach immer klarer wurden. Ich verliebte mich förmlich in die Vorstellung, nach und nach immer mehr abzunehmen. Ich machte ein regelrechtes Ritual daraus mir immer und immer wieder vorzustellen, wie es ist schlank zu sein. Mir gefiel was ich vor meinem geistigen Auge sah. Durch dieses Bild von meinem „neuen“ ich, unternahm ich fast schon unterbewusst Schritte die mich meinem Ziel näher bringen sollten.
Fastfood essen und auf der Couch rumlungern passte einfach nicht mehr zu dem Bild das ich im Kopf hatte. Ich begann mich ausgewogen zu ernähren und ging häufiger zu Fuß. Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten, also dehnte ich meine Spaziergänge immer weiter aus und versuchte alte Gewohnheiten abzulegen. Z.b. trank ich zu dieser Zeit recht viel Cola, die ich einfach durch Mineralwasser ersetzte. Nach und nach purzelten die Pfunde, was mich sehr glücklich machte. Ich fing an mir Ziele zu setzen, nichts wildes, kleine unspektakuläre, beispielsweise ein Kilo in der Woche abzunehmen oder 15 km in der Woche zu spazieren.
Sieben Kg schmolzen in den ersten beiden Monaten dahin, ohne dass ich das Gefühl hatte, auf etwas verzichten zu müssen. Einmal Blut geleckt wollte ich mehr! Ich bin Fleischfresser, Süßkram war nie so mein Ding (bis auf Cola;), also fasste ich den Entschluss weitestgehend auf Kohlenhydrate zu verzichten. Das schlug ein wie eine Bombe! Ich nahm innerhalb der ersten Wochen mehr ab als mir lieb war. Wer schnell abnimmt, nimmt auch schnell wieder zu, klang es in meinen Ohren.  Sechs Kg hatte ich in drei Wochen „verloren“.  Um diesem rapiden Gewichtsverlust entgegen zu wirken, meldete ich mich bei einem Fitness Studio an. Muskeln sind schwerer als Fett, dachte ich mir.  
Es klappte, in den folgenden Wochen pendelte sich die Abnahme auf ein kg pro Woche ein.  Doch leider nur vier Wochen lang. Naja, aber bis dahin, immerhin von satten 124,8 kg auf nunmehr 107,4 kg. Was mir aber immer noch zu wenig war.  Ich wusste, dass Schwimmen eine gute Möglichkeit war um Kalorien und somit Fett zu verbrennen.
Mit gut 17 kg weniger fühlte ich mich auch nicht mehr ganz so unansehnlich, also ab ins Schwimmbad. Dreimal in der Woche ging ich Schwimmen, was am Anfang alles andere als leicht war. Ich fühlte mich zwar durch meine mehr oder weniger regelmäßigen  Besuche im Fitness Studio recht kräftig, aber Ausdauer hatte ich gelinde gesagt gar keine. Anfangs hatte ich Mühe eine Bahn zu Schwimmen ohne mich mit hochrotem Kopf und Schnappatmung am Beckenrand festzuklammern. Aber es wurde besser – zum Schluss schwamm ich dreimal Wöchentlich meine 40-60 Bahnen und fühlte mich großartig!
Nochmal Nachher

Heute wiege ich um die 96 kg. Zugegeben, Adonis würde nicht vor Neid erblassen, würde er mich sehen, aber ich kann einen gewissen Stolz nicht verlegenen. In den vergangenen Monaten habe ich mich wieder etwas hängen lassen, ein Grund warum ich diesen Blog hier schreibe. Beim Abnehmen geht es vor allem um eins, Motivation. Motivation kommt vor allem von innen, doch auch das außen kann viel bewegen.
Ich würde mir wünschen, recht bald auch eure Geschichten hier veröffentlichen zu dürfen. Um anderen Mut zu machen und um zu Motivieren.

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